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Der Stiftungswald «Wald schafft Zukunft»

Der in Brandenburg gelegene Stiftungswald wird als nachhaltig bewirtschafteter Forstbetrieb geführt. Er ist nach den PEFC Standards für nachhaltige Waldbewirtschaftung zertifiziert. Die jährlichen Betriebserträge stehen der Stiftung im vollen Umfang zur Verfügung. Dies betrifft auch Erträge aus der verpachteten Jagd-, Acker- und Grünfläche. Der zwischen den Städten Kyritz und Wittstock gelegene Forst besteht zu einem großen Teil aus Kiefernwald. 

In den letzten fünf Jahren hat sich das Waldbild aufgrund der Maßnahmen zur naturnahen Umgestaltung sehr verändert. Es wurden viele Tausend Bäume horst- und truppweise gepflanzt, so dass es möglich wurde, verschiedene Baumarten in der Fläche zu mischen und damit die Biodiversität deutlich zu erhöhen. So entstehen klimastabile Mischwälder, die zukünftig nachhaltige Holzerträge sichern werden. 

Im Vorfeld der Verjüngungsmaßnahmen wurde durch stärkere Eingriffe in den vorhandenen Altbestand der Kiefern die Lichteinwirkung erhöht. Zusammen mit der konsequenten Bejagung von Rot-, Dam- und Rehwild sowie der Hilfe vieler Eichelhäher, die die von uns zusätzlich angebotenen Samen von Buchen und Eichen als Wintervorrat im Waldboden verstecken, ist es gelungen, die natürliche Verjüngung der Altbestände einzuleiten. 

Auch vor der Übereignung unseres Waldgebietes an die Stiftung wurden bereits Maßnahmen eingeleitet und vollzogen von denen wir heute profitieren. Die Waldfläche wurde Jahr für Jahr mit Laubbäumen bereichert. Der sandige Boden und der geringe Niederschlag waren jedoch keine guten Voraussetzungen für das Wachstum heimischer Laubbäume. Zudem befürchtete man eine weitere Zuspitzung der Situation durch Veränderungen des Klimas was aus heutiger Sicht auch zutrifft. Die Anpassung unserer heimischen Land- und Forstwirtschaft an den weltweiten Klimawandel gewinnt auch weiterhin Bedeutung und wird an vielen Orten immer mehr zu einem existenziellen Interesse.

Der Stiftungswald befindet sich in einem wunderschönen, von der Natur reich beschenkten Umfeld. Brandenburg ist durchzogen von Ackerflächen, Waldgebieten und Seenlandschaften. Ein ideales Erholungsgebiet für Ruhesuchende. Der erstaunlich hohe Artenreichtum von Flora und Fauna ist bezeichnend für die Region und unbedingt schützenwert.

 

Die ökologische Brücke

Zwei Jahre dauerten die Arbeiten zur Errichtung einer biologischen Brücke, die heute bereits der Biotopvernetzung dient. Mit Planung und Zukauf von Ackerland begann diese Maßnahme. Der mehr als 1 km lange und 30 bis 60 m breite Ackerstreifen wurde mit unterschiedlichen Gehölzen und Sträuchern bepflanzt. Der extrem trockene und heiße Sommer 2022 führte trotz Bewässerung zu erheblichen Ausfällen die nachgepflanzt werden mußten. Die Kooperation mit Stattwerke e.V. brachte letztlich den Erfolg einer für die Förderung der Artenvielfalt sowie Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit nützlichen biologischen Brücke auf der eine Beobachtungsplattform sowie zahlreiche Infotafeln zum Thema Waldgärten (Aufbau, Insekten, Ernährung…)errichtet wurden.

Waldbewirtschaftung und Probleme

Der jährliche Holzeinschlag beschert der Stiftung wichtige Erträge. Jeder gefällte Baum wurde zuvor nach Gesichtspunkten nachhaltiger und guter, forstlicher Praxis ausgewählt. Die Umgestaltung der reinen Monokulturen in einen Mischwaldbestand, dessen Selbstheilungskräfte durch gesunden Waldboden und planvoll angelegte Forstkulturen gestärkt werden, ist eine der primären Aufgaben des Stiftungswaldes.

Die schrittweise Umwandlung des Kiefernwaldes geschah und geschieht auch weiterhin durch Einleitung von Naturverjüngung sowie durch gezieltes Pflanzen von klimaangepassten Laubbäumen. Ältere, bereits aufgelockerte Kiefernbestände bieten Schutz vor Spätfrösten und gewähren inzwischen genügend Lichteinfall für die neue Baumgeneration.

Die zunehmende Trockenheit und die ansteigenden Temperaturen infolge des spürbaren Klimawandels schwächen die Waldbäume. Die Folge sind Krankheiten und Schädlingsbefall.

Ein zunehmendes Problem stellen Sturmschäden dar. Häufigkeit und Stärke von Sturmereignissen haben zugenommen. Das führt zu Bruchholz, entwurzelten Bäumen und hohen Aufräumkosten. Die Folgen solcher Katastrophen sind ein Überangebot aufwendig zu bergenden Holzes, und dies zu verminderten Preisen. Dies schmälert die Betriebserträge der betroffenen Waldbesitzer erheblich. 

 

Wenn durch Windwurf oder infolge anderer Kalamitäten Kahlschläge entstehen, werden diese oft durch natürliche Verjüngung, d.h. durch Samenflug noch vorhandener umstehender Altbäume wieder zu neuen Forstkulturen.

Flora und Fauna

Die Tatsache, dass sich Äcker, Wiesen, Wasser- und Waldflächen abwechseln, beschert dem Stiftungswald eine reiche Flora und Fauna. Dies ist eine wunderbare Gabe der Natur, die es zu erhalten gilt. Dennoch ist der Rückgang der Artenvielfalt allgegenwärtig. 

Besonders erfreulich ist der in 2020 errichtete Biberbau in der Lütkendosse. Zwar haben die Biber auch einige wertvolle Bäume gefällt und ein sehr großes Gebiet unter Wasser gesetzt, doch die Artenvielfalt konnte hierdurch stark profitieren. Amphibien sowie Sumpf- und Wasservögel nahmen zu. In jüngster Zeit wurde nun auch noch ein Fischotter gesichtet.

Der Stiftungszweck «Umweltschutz» soll u.a. im Stiftungswald ganz konkret umgesetzt werden. Im Einvernehmen mit der örtlichen Landwirtschaft können hier gezielte Programme wie ökologischer Landbau, extensive Grünlandbewirtschaftung oder Ackerrandstreifensaat mit Blühmischungen umgesetzt werden.